Ein denkwürdiger Deutsch-Französischer Tag 2025

„Wege zur Erneuerung der deutsch-französischen Kooperation im Sinne von Alfred Grosser“ Zu diesem Thema hatten wir den Politologen Prof. Henri Ménudier aus Paris, Dr. Eileen Keller vom dfi Ludwigsburg und die französische Journalistin Hélène Kohl aus Berlin zu Gast. Vors. Susanne Surblys begrüßte im Schloss die Experten, BM-Stellvertreterin Gaby Kapp sowie den Regionalen Berater des Deutsch-Französischen Bürgerfonds, Erwin Hund. Unter der Moderation von Vorstandsmitglied Dirk Axtmann ging zunächst Professor Henri Ménudier auf die Bedeutung und das Wirken des verstorbenen IGP-Ehrenmitglieds Alfred Grosser ein, der in wenigen Tagen 100 Jahre alt geworden wäre. Er übermittelte die Grüße der Witwe Anne Marie Grosser. Sein Wirken für die deutsch-französischen Beziehungen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden und er stellte immer die Bedeutung der Zivilgesellschaft, hauptsächlich die Städtepartnerschaften, in den Vordergrund und sparte nicht mit Kritik an Presse und Politikern beider Länder. Als Student, Assistent von Alfred Grosser und seine engen Beziehungen zum ihm bis zum Schluss gab Henri Ménudier den Besuchern bleibende Einblicke in das Wirken des Politologen. Dr. Eileen Keller stellte das Wirken des Deutsch-Französischen Instituts vor, das bereits seit 1948 u.a. mit Alfred Grosser für die deutsch-französische Kooperation arbeitet. Sie stellte die wertvolle Infrastruktur der Städtepartnerschaften in den Vordergrund, durch die sich die Menschen beider Länder begegnen und kennenlernen können. Sie sieht die Verbesserung der Spracharbeit und den Jugendaustausch als Mittel zur Intensivierung der Beziehungen beider Länder.


Hélène Kohl berichtete von ihrer Arbeit als Journalistin, die für französische Medien aus Berlin berichtet. Sie ging auf die unterschiedliche Präsenz der Medien in beiden Ländern ein, ebenso auf die aktuelle Umfrage in Frankreich über das Deutschlandbild der Franzosen. Fazit der Diskussion: Die aktuelle schwierige Zusammenarbeit zwischen unseren Regierungen kann durch das Engagement der Bürgerschaft im Rahmen von Städtepartnerschaften ausgeglichen werden. Das Ziel des Abends, nach Lösungen im Sinne von Alfred Grosser zu suchen, wurde auch erreicht. Sein Auftrag, an der Basis die Arbeit unermüdlich fortzusetzen, ist auch für uns ein eine motivierende Verpflichtung. Erwin Hund berichtete über die gute Bilanz des vor 5 Jahren von Kanzlerin Merkel und Präsident Macron gegründeten Deutsch-Französischen Bürgerfonds mit inzwischen über 3000 geförderten Projekten. Er rief dazu auf, den Fonds zur Stärkung der 2300 Partnerschaften zu nutzen und bot seine Beratung dazu an. Einige Vertreter von Partnerschaften unserer Region nahmen an der Veranstaltung teil. Die Musikgruppe An Erminig gestaltete den informativen Abend mit keltischer und bretonischer Musik.


Wir danken dem Deutsch-Französischen Bürgerfonds, dass er diese Veranstaltung anlässlich des Deutsch-Französischen Tages unterstützt hat.